Steven Fastook verantwortet als Senior Vice President of Technical and Commercial Operations den weltweiten Sendebetrieb von CNBC. Fastook hat den Einsatz bandloser Technologien vorangetrieben und den ersten vollständig digitalen Prozess bei CNBC geschaffen. Da Steven Fastook bereits als Cutter Erfahrungen sammeln konnte, weiß er aus erster Hand, wie entscheidend das Schnittprogramm für einen erfolgreichen Workflow ist. Trevor Francis von Grass Valley hatte die Gelegenheit, mit Steven Fastook über seine Erfahrungen mit EDIUS bei CNBC zu sprechen.


CNBC produziert eine große Menge an hochwertigem Content. Können Sie uns eine Vorstellung von der Größenordnung geben? Wie viel produzieren Sie an einem Tag?

Wir produzieren jeden Tag 15 Stunden an Original-Live-Inhalten. Dazu gehört auch unsere 19-Uhr-Sendung - die Nachrichten mit Shepard Smith, also 15 Stunden Live-Inhalte pro Tag. Ich habe etwa 50 Leute in meinem Redaktionsteam hier in den USA und etwa 20 bis 30 weitere weltweit. Und nur um dies in einen Kontext zu setzen: Für die Nachrichtensendung um 19 Uhr produzieren wir zwischen 50 bis 60 Elemente für nur eine Stunde.

Das ist alles sehr beeindruckend! Inwieweit hat sich die Covid-Pandemie auf die Bearbeitung und die Schnittplätze ausgewirkt?

Manches mehr, manches weniger. Aber alles hat sich stark verändert. So ist der Bedarf an Content tagsüber dramatisch gestiegen. Was ich mit „tagsüber" bezeichne, betrifft unsere Wirtschaftsberichterstattung. Als die Pandemie ausbrach, bewegten sich unsere Märkte dramatisch. Und wenn sich die Märkte dramatisch bewegen, dann müssen wir aktiv werden. Unsere Systeme wurden also durch die Pandemie-Situation maximal hochgefahren. Gleichzeitig arbeiteten etwa zwei Drittel unseres Redaktionsteams von zu Hause aus und nur ein Drittel hier vor Ort.

CNBC ist langjähriger Kunde von Grass Valley und ein überzeugter Anwender von EDIUS. Was schätzen Ihre Mitarbeiter am meisten an diesem System?

Ich komme sozusagen aus der Riege der Cutter, daher liegt mir dies sehr am Herzen. Mir gefällt das Layout; ich mag die Art und Weise, wie die Spuren verwaltet werden. Es ist sehr intuitiv, es ist sehr „clean“. Ich denke, das ist das beste Wort, das es beschreibt. Natürlich geht es um Geschwindigkeit. Geschwindigkeit ist für uns eine große Sache. Unsere Redakteure schätzen die Tatsache, dass wir an vielen Dingen zugleich arbeiten können. Wir haben einige Sendungen, die wir zeitlich shiften. Wir schneiden noch, während das Programm bereits auf Sendung ist. Die Geschwindigkeit und das Volumen, das wir bewegen können, sind für uns sehr wichtig.

Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich 20 oder 30 Sekunden lang in einem Aufzug zusammen mit anderen Broadcast-Profis, die nichts von EDIUS wissen. Wie würden Sie die von EDIUS überzeugen?

Nun, mir gefällt, was der Claim behauptet, und ich habe so einen kleinen Aufkleber. Ich glaube, er befindet sich immer noch auf einem meiner Monitore. Darauf steht: "Edit anything", und ich glaube, der größte Vorteil ist die Tatsache, dass alles, was angeliefert wird, sofort und ohne Transkodierung auf der Timeline abgespielt und bearbeitet werden kann. Niemand lebt in einem Vakuum; jeder hat mit vielen Formaten zu tun. So ist das Leben. Und die Tatsache, dass wir alles unmittelbar für unseren Workflow verwenden können, ist wahrscheinlich das bedeutendste Feature.  

Wie würden Sie die Synergieeffekte zwischen EDIUS und STRATUS beschreiben?

Hunderte von Menschen arbeiten täglich mit unseren Systemen. Hunderte von Redakteuren arbeiten ebenfalls mit STRATUS. Die Producer können während der Pandemie redaktionelle Entscheidungen zur Auswahl des Contents an ihrem Schreibtisch oder zu Hause treffen und in einem Rohschnitt zusammenstellen. Die Cutter können den Rohschnitt übernehmen und erstellen daraus mit ihrem Know-how einen hochwertigen Beitrag. Das macht unsere Bearbeitung so effizient, denn wir warten nicht, wir sichten nicht. Stattdessen produzieren wir bereits großartige Bilder.

Heutzutage wird oft gesagt, dass das Editing völlig standardisiert worden ist, dass ein Schnittprogramm einfach nur ein Schnittprogramm ist, so wie eine Tastatur eine Tastatur ist und ich einen Roman auf einem Mac oder einem PC oder einem Tablet schreiben kann. Welchen Unterschied macht also EDIUS?

Es ist immer die Frage, was Sie kaufen und von wem Sie es erwerben. Ja, ich sehe, dass jetzt viele Lösungen auf den Markt kommen. Es gibt mehr Plattformen, als ich je zuvor in meinem Leben gesehen habe. Grass Valley hat mir viele Jahre lang gute Dienste geleistet. Es geht also nicht nur darum, was ich kaufe, sondern auch darum, von wem ich es kaufe. Und es ist nicht nur die Lösung an sich. Es ist auch das Know-how im Vertrieb, in der Produktentwicklung, im Support und in der Systemintegration.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke!